2001 Der 8. Tag
„Und Gott segnete den 7. Tag und erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk der Schöpfung vollendet hatte.“
Buch Genesis 2,3
Ein genialer Wissenschaftler, Johann Wilhelm Möbius, hat sich aus Verantwortungsbewusstsein ins Irrenhaus geflüchtet, um seine grenzüberschreitenden Forschungsergebnisse vor der Öffentlichkeit geheim zu halten. Verschiedene Interessensgruppen sind allerdings schon dabei, sein Geheimnis auszukundschaften, um seine Erkenntnisse für ihre Zwecke auszuschlachten.
Ohne Morde lässt sich das Problem nicht lösen, so dass den geneigten Zuschauer ein Kriminalfall, aber auch Komödiantisches erwartet, da wir das Irrenhaus der Frl. Dr. von Zahn den ganzen Abend nicht verlassen werden.
Dürfen Menschen alles, was sie können?
Dieser Frage, angesiedelt im Bereich der Wissenschaften, spürt Dürrenmatt in seinem Drama „Die Physiker“ nach. In den „Physikern“ geht es um die weltzerstörende Formel der Atomenergie und das Problem, ob wissenschaftstechnischer Fortschritt mit der einhergehenden Bedrohung der Menschheit zu vereinbaren ist.
Die Inszenierung der Theaterfreunde Jedermann „Der 8. Tag“ zentriert die moralisch-ethische Diskussion: Was darf der Mensch? auf den reproduktionsmedizinischen Aspekt, das Klonen von Menschen.
Empryonenschutzgesetz /EschG) §6 Klonen
Embryonenschutzgesetz vom 13. Dezember 1990 (BGBl. I S. 2746), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 21. November 2011 (BGBl. I S. 2228) geändert worden ist
Stand: zuletzt geändert durch Art. 1 G v. 21.11.2011 I 2228
(1)Wer künstlich bewirkt, dass ein menschlicher Embryo mit der gleichen Erbinformation wie ein anderer Embryo, ein Fötus, ein Mensch oder ein Verstorbener entsteht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(3)Der Versuch ist strafbar
Goethe, Faust II, 1831, Wagner erzeugt den Homunkulus
Wagner: Willkommen zu dem Stern der Stunde. Es wird ein Mensch gemacht.
Mephistopeles: Und welch verliebtes Paar...?
Wagner: Behüte Gott! wie sonst das Zeugen Mode war...
(Er beoachtet aufmerksam die Phiole):
Es wird! Die Masse regt sich klarer...
Es trübt, es klärt sich; also muß es werden!
Ich seh in zierlicher Gestalt ein artig Männlein sich gebärden.
Was wollen wir, was will die Welt nunmehr ?
Theodore Roosevelt, 26. Präsident der USA (1901-1909)
„Eines Tages werden wir erkennen, dass die oberste Pflicht (...) guter Bürger darin besteht, ihr Blut der Nachwelt zu hinterlassen; und dass es nicht darum gehen kann, die Fortpflanzung von Bürger des falschen Typs zu erlauben. (...) Wir sollten dafür sorgen, dass sich vor allem die geeigneten Menschen fortpflanzen.